Orden & Pins

Orden, Pins, ...

Orden und Ehrenzeichen haben in der Fasnet wie auch im Karneval eine lange Tradition. Von Beginn an verleiht die Narrenzunft den Jahresorden an Mitglieder, Gäste, Gönner und Mitwirkende als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit. Zusätzlich werden regelmäßige Anstecker – Pins genannt, angefertigt. Auch diese werden als Narrengruß in reduzierter Form an befreundete Personen, in den meisten Fällen direkt von Mitgliedern, übergeben. Die Über- bzw. Ausgabe eines Narrenordens erfolgt grundsätzlich durch den amtierenden Präsidenten oder ein Mitglied des Zunftrates.

Der erste Orden der Narrenzunft stellte einen vereinfachten Stern in den Farben rot, blau und gelb dar. Der aus Kunststoff gefertigte Orden enthielt keinerlei gestalterische Elemente der Fasnet. Bereits 1960 zierte ein Narr mit Narrenkappe den Saisonorden, welcher schon aus Metall bestand. 1963 ist erstmals ein Motiv der Zeller Fasnet abgebildet – die Katze. 1966 wich man vom damals klassisch karnevalistisch angehauchten Stil ab. „Der Wein muß alt – und jung das Madel sein“ ist hier zu lesen. Unklar ist bis heute, welchen Hintergrund die Wahl für dieses Motiv bzw. Text hatte. Nach eher schlichten Jahren, feiert die erste Zeller Katz 1972 auf dem Orden ihre Premiere. Anders zu heute, war der Schwanz dieser Katze nach oben abgebildet. Eine weitere Orden-Premiere gab es 1974, als in drei Folgejahren der Orden aus Holz gefertigt wurde – mit jeweils unterschiedlichen Darstellungsformen der schwarzen Katz.
Der Lällakönig präsentierte sich 1977 erstmals auf einem Orden der Zunft. Hier wurde auch der komplette Name der „Narrenzunft Zeller Schwarze Katz Eberhardzell e.V.“ abgebildet. Ein Jahr später erschien auch der frech grinsende Holzwurm auf dem Jahresorden. So begann auch die Tradition, jährlich wechselnd die einzelnen Gruppierungen der Narrenzunft zu präsentieren. Es folgten Hexen, Katzen, Hansel, die Schalmeien und wieder der Lällakönig. Zum 25-jährigen Jubiläum 1984, wurden erstmals in der Geschichten der Zunft alle fünf Masken gemeinsam mit den Schalmeien auf einem Orden präsentiert. Ein Zeichen dass dieser Orden Gefallen fand, denn zwei Jahre später gab es bereits eine weiterentwickelte Neuauflage.
Völlig neu waren ab 1987 die dreidimensional gegossenen Masken. Das schlichte, farblose Silber tat der Erscheinung dieser Orden keinerlei Abbruch. Durch die Schattierung und filigrane Darstellung der Strukturen, wirken diese Orden bis heute besonders erhaben. Nach den vier recht farbenfrohen Jahren von 2002 bis 2005, erschien 2006 ein schlichter runder Orden mit einer Abbildung des Lällakönig. Dieser war Ausgangspunkt eines bislang einzigartigen Designs, welches sich erst 2010 zu einem Gesamtkunstwerk erschließen sollte. In den vier Jahren erschien jeweils eine untypisch gebogene Form, welche eine Maske zeigte. 2010 konnten die vier Einzelorden um den runden Lällakönig angeordnet werden. So entstand ein großes Abbild aller Maskengilden der Zunft.

Der technischen Weiterentwicklung geschuldet, wurde die Kollektion ab 2011 in einer schlichten rechteckigen Form gestaltet. Die Motive – natürlich die fünf Masken, wurden hier digital aufgedruckt und mit einem Laminat überzogen. 2016 wurde eine ältere Anordnung von Masken, Rathaus und Gemeindewappen wieder aufgegriffen und als Reliefprägung realisiert. Die Orden der Jahre 2017 und 2018 konzentrieren sich wieder auf die Gemeinde und das Basismotiv der Zunft – die Zeller Schwarze Katz.

Der Jahresorden 2019 feiert gleich mehrere Jubiläen und eine Premiere. Zum einen erscheint er zum 60. Geburtstag der Narrenzunft und der 40-jährigen Amtszeit von Zunftmeister Polde Maucher, zum anderen wird erstmals der Narrenbrunnen auf einem Orden präsentiert. Die Besonderheit ist hier, dass der Orden von zwei Seiten betrachtet werden kann. So wurde realisiert, dass der gesamte Narrenbrunnen abgebildet und alle darauf eingearbeiteten Narrenfiguren dargestellt werden können.

Die Wahl für das jeweilige Saisonmotiv trifft das Ordensgremium des Zunftrates. Hier werden zunächst Ideen gesammelt und erste Entwürfe zu Papier gebracht. Diese werden weiterentwickelt und konkretisiert. Bei der Motivwahl werden anstehende Jubiläen oder Besonderheiten berücksichtigt. Ist die Entscheidung für ein Motiv gefallen, werden Angebote bei verschiedenen Anbietern eingeholt und die technische und gestalterische Umsetzung geklärt. Der erfolgreiche Dienstleister erstellt dann den finalen Entwurf, welcher nach der Freigabe der Narrenzunft realisiert wird. Aus alter Tradition werden Orden und Pins erst an der Fasnet bzw. kurz zuvor präsentiert und herausgegeben.
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